ORDO CUSTODUM

Fragmenta Perdita · Codex Obscurus

Sigillum:
Prolog

Die Versiegelung

Hüter,

heute stehst du hier zur Ernennung.
Ein Moment des Rituals.
Ein Moment der Ordnung.

Mit dieser Ernennung wirst du aufgenommen in den Kreis der Hüter.
Du trittst ein in eine Aufgabe, die Sicherheit bedeutet,
Beständigkeit,
und die Bewahrung dessen,
was nicht in falsche Hände geraten darf.

Der Orden steht für Stabilität.
Für Struktur.
Für Kontrolle über das,
was andernfalls Schaden anrichten würde.

Zu diesem Zweck übergeben wir dir eine Kiste.

Sie liegt vor dir.
Verschlossen.
Versiegelt.
So wie es vorgesehen war.

Doch dieses Ritual ist nicht vollständig.

Denn der Code, der diese Kiste sichern sollte,
ist nicht mehr der Code, der festgelegt wurde.

Die Änderung geschah nachträglich.
Unbemerkt.
Ohne äußere Gewalt.
Ohne erkennbare Spuren.

Wir kennen den neuen Code nicht.

Der Orden hat geprüft,
was zu prüfen war.
Die Kiste wurde nicht geöffnet.
Die Artefakte sind unversehrt.

Und dennoch:
Einer unter uns muss eingegriffen haben.

Wer es war, wissen wir nicht.
Warum, wissen wir nicht.

Aber wir halten es für möglich,
dass Hinweise zurückgelassen wurden.
Nicht offen.
Nicht leicht erkennbar.

Vielleicht in den Räumen.
Vielleicht in den Strukturen.
Vielleicht in Mechanismen,
die eigentlich längst abgeschlossen sein sollten.

Du bist nun der Hüter dieser Kiste.

Schau dich um.
Der Orden braucht Stabilität.
Bevor aus Abweichung
Chaos wird.

Die Kiste wartet.

Beginne.

Halte einen W6-Würfel bereit.

Prüfung

Der Würfel entscheidet

Der Orden überlässt den nächsten Schritt dem Zufall.

Prüfung

Die Spur des Verräters

Epilog

Der Code der Hüter

Hüter,

du hast den Code zusammengesetzt.
Die Zahlen greifen ineinander.
Das Schloss ist bereit nachzugeben.

Doch bevor du öffnest,
fordert der Orden Gehör.

Nicht aus Misstrauen.
Aus Pflicht.

Der Orden spricht von Stabilität.
Von Sicherung.
Von Verantwortung gegenüber dem,
was größer ist als Einzelne.

Er erinnert dich daran,
warum Hüter eingesetzt werden.
Nicht, um zu entscheiden,
was richtig ist –
sondern um zu verhindern,
dass Dinge außer Kontrolle geraten.

Dann meldet sich die andere Stimme.

Nicht laut.
Nicht trotzig.

Derjenige,
der den Code verändert hat.

Er spricht nicht von Zerstörung.
Nicht von Rache.
Er spricht von Erinnerung.

Von einer Zeit,
in der Ordnung nicht Stillstand bedeutete.
In der Regeln da waren,
um getragen zu werden –
nicht um alles Gewicht allein aufzunehmen.

Er sagt nicht,
dass der Orden falsch ist.

Er fragt nur,
ob der Orden
noch vollständig ist.

Die Kiste wartet.

Was immer sich darin befindet,
wird bleiben,
was es ist.

Aber der Weg dorthin,
und das, was du dabei gedacht hast,
gehört dir.

Nutze diesen Code, um die Artefaktkiste zu öffnen.

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Fragment des Ordens